Was bisher geschah:
Diesen Besuch hat niemand erwartet und kann der Lieutenant nicht gebrauchen. Stirnrunzelnd hat er seine zahlenmäßig unterlegenen Männer sammeln lassen und kurz gebrieft. Sicherheitshalber sind zwei Männer beim VIP geblieben, um ihn vor dem Zugriff des Majors zu schützen. Der fordert lauthals die sofortige Herausgabe und ist sogar trotz laufender Rotoren des Helikopters bis zum Lieutenant zu hören. Diese Yankees werden es nie verstehen, besonders die sogenannten Special Forces. Eine Armee ist nur schlagkräftig durch Disziplin und Ehre. Jeder einfache Soldat kann rumbrüllen, wirklich wichtige Leute brauchen das nicht zu tun. Was dieser Trupp von ungehobelten Schwätzern versucht ist - amüsant. Die Soldaten des Königshauses waren schon Elite, da lebten in ihrem Land nur Wilde mit Stöcken. Dennoch, laut den zwar bröckelnden, aber immernoch gültigen NATO-Vorschriften ist er der Ranghöhere.
Der Major verlangt den Abtransport des VIP im ungeduldig wartenden Chinook. Den zwei Wächter des nervös wirkenden Chinesen gehen die Ausreden aus ihn noch weiter festzuhalten. Der Lieutenant bewegt sich zu dem Geschehniss und diskutiert mit dem überheblichen Major. Es kommt zu Beschimpfungen und Beleidigungen, nicht nur des Lieutenant und seiner Männer, sondern sogar der Krone selbst.
In just diesem Moment kündigt sich durch Rotorengeräusche ein weiterer Hubschrauber an, diesmal die erwartete Hellcat. Das wurde aber auch Zeit, diesem Sturkopf der die Grundfesten unserer Jahrhunderte alten Monarchie beleidigt hat muss einhalt geboten werden. Er verstummt bei dem für ihn unerwarteten Besuch. Diese Amis wissen also doch nicht alles. Gut so - schließlich ist dies hier Europa und nicht Amerika.
Zu aller Überraschung steigt aber neben zwei Bordbesatzungen auch noch ein schwer bepacktes 4 köpfiges Team mit britischem Hoheitszeichen sowie ein Sniper-Team in Volltarnung und 3 weitere Marines als Verstärkung aus. Der kommandierende Offizier Adams hat den Rang eines Majors und macht nach kurzer Statusabfrage dem Amerikaner klar, dass dies hier eine europäische Mission ist und per Befehl aus dem zuständigen Militärstützpunkt auf Malta die Briten die Hoheit haben. Nach kurzer Rückfrage muss der Amerikaner zähneknirschend klein bei geben.
Der Befehl für die Briten wird ausgegeben, es geht zurück in die Stadt. Informationsbeschaffung und Suche nach dem Kontaktmann. Möglicherweise könne er noch etwas zu diesem Chaos beitragen. Zurück in dieses Bienennest? Es scheint, dass von jedem Fenster aus jemand auf die Truppe warten kann um Tod unter seine Männer zu bringen. Sorge macht sich breit, aber Befehl ist Befehl, Eile ist geboten. Die Männer sammeln sich um die Ecke, weg von dem kurzen Wortwechsel zwischen dem Chinesen und Major Adams. Scheinbar will er Informationen preis geben, wenn er schnell weggebracht wird. Er scheint nicht sehr viel auf sein Land zu geben, oder was erhofft er sich aus dieser Situation? Doch noch währende des Briefings hört man über den Sportplatz eine Kugel fliegen, das Gespräch verstummt. Kurz darauf ein Knall - ein Scharfschütze; der Chinese wird diese Insel nicht mehr verlassen. Ein sauberer Kopfschuss hat sein Leben beendet und seinen Mund versiegelt. Major Adams verkündet den Tod von Ma Wei Long, während niemand sonst verletzt wurde. Was er auch an Informationen teilen wollte, es muss so wichtig gewesen sein, dass es ein Attentat rechtfertigte.
Major Thomson erhält neue Befehle. Die Sendeanlage auf dem angrenzenden Hügel ist einzunehmen und zu halten. Was das wohl zu bedeuten hat? Ist sie von strategischer Bedeutung? Die Zeichen verdichten sich, dass die NATO hier mehr als nur eine Stippvisite plant. Zum jetzigen Zeitpunkt sind nun 13 britische Marines, zwei Dutzend amerikanische, dazu ein Sniperteam und ein mobiles Oberkommando zwei Hubschrauber und die HMS Richmond auf bzw. vor der Insel.
Beim vorrücken auf altbekanntem Weg stoßen die Marines auf Zivilisten, teils freundlich gesinnt. Teils mit Fernglas mutmaßlich als Spion aktiv und mit Funkgerät vernetzt. Die Rückkehr wird wohl durch Bewohner weitergegeben worden sein, denn auf den Straßen werden sie von denselben "besorgten" Bürgern empfangen, wie sie wenige Stunden vorher bereits haben kennenlernen dürfen. Nach einigen leichteren Gefechten rückt die Mannschaft bis zum Stadkern vor, doch dort geschieht ein Unglück. Sie geraten an der Verbindungsbrücke in einen Hinterhalt und werden schwer getroffen. Nur mit Müh und Not, massivem Gegenfeuer und Flankemanöver gelingt es die Gefahr zu bannen.
Währenddessen gerät der Hügel mit der bereits genommenen Sendeanlage unter Feuer. Die Amerikaner hatten sich dort ohne Widerstand einnisten können, doch nicht für lange. Mit lange andauerndem Mörserfeuer werden die Hügelbesatzer zermürbt und schlussendlich wird der Hügel gestürmt. Es gelingt die Angreifer zurückzuwerfen, es gibt Tote und Verletzte, wie auch eine teilweise zerstörte Sendeanlage.
Am Marktplatz in Kavala angekommen werden die Spuren des Kontaktmannes gefunden. Die Blutspur bewahrheitet sich, der Mann ist im Einsatz für die Krone gestorben. Bei ihm werden erste Informationen für eine von außen gesteuerte Eskalation gefunden. Das passt mit der mutmaßlich russischen Einheit zusammen - von denen jedoch jede Spur fehlt. Nur große Blutlachen und eine Menge Energy Drink Dosen deuten darauf hin, wo vorher noch Leichen eurasischer Herkunft lagen. Die Einheit muss noch aktiv sein.
Nachdem die Meldung der zerstörten Sendeanlage bis zum Lieutenant durchgedrungen ist werden neue Befehle erteilt. Die Polizeistation, im Moment Hauptlager einer Meute von Wutbürgern, hat noch eine intakte Sendeanlage. Diese ist unbedingt zu nehmen und zu halten. Scheinbar wird dringend eine Funkanlage benötigt. Wunderbar, erst riskieren die Männer ihr Leben um die Stadt zu durchkämmen und können sich herauskämpfen, um dann für einen toten Kontaktmann wieder hineingeworfen zu werden. Jetzt soll auch noch diese kleine Festungsanlage der Wutbürger genommen werden. Was für eine Idee, eine "Festung" zu Füßen der alten Festung aus besseren Tagen.
- Fortsetzung folgt -